Das Essen im Krankenhaus hat oft einen schlechten Ruf, insbesondere wegen des hohen Fleischanteils, der nicht den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) entspricht. Diese bevorzugt eine pflanzenbasierte Kost in Kliniken, doch an der Umsetzung hapert es bisher etwas. Zwei Studien zeigen nun auf, wie Krankenhäuser ihre Patienten zu gesünderen Mahlzeiten motivieren können. Rund 2.000 Personen waren in den Untersuchungen involviert.
Die Studienteilnehmer sollten sich im Rahmen einer Online-Befragung einen Aufenthalt im Krankenhaus vorstellen und für die Dauer von zwei Wochen täglich eines von drei Gerichten auszuwählen. Eine Gruppe hatte zwei fleischhaltige Optionen pro Tag, die andere nur eine. Bei der Auswertung zeigte sich schnell, dass das Angebot die Nachfrage bestimmt, denn die zweite Gruppe wählte häufiger pflanzliche Gerichte aus als die erste.
Weiterhin erwies sich, dass die Deklarierung der einzelnen Menüs keinen Einfluss auf die Präferenzen der Patienten hatte: Die Umbenennung der Menüs von „Vollkost, leichte Kost und vegetarische Kost“ in „Menü 1, Menü 2 und Menü 3“ führte nicht zu einer veränderten Nachfrage und Zufriedenheit.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Art, wie ein Menü gestaltet wird, die Auswahl und Zufriedenheit von Fleischessern positiv verändern kann. Je größer das Angebot für vegetarische Gerichte, desto größer ist somit nachweislich auch das Interesse. Mit der Umsetzung dieser Erkenntnis könnte es also leichter gelingen, durch Speiseplanänderungen die Patienten zu einer gesünderen, weniger fleischlastigen Ernährung zu lenken.
Meis-Harrys, J. et al.
Food for future: The impact of menu design on vegetarian food choice and menu satisfaction in a hypothetical hospital setting
Journal of Environmental Psychology
8/2024