Als Meteorismus – auch Blähsucht genannt – bezeichnet man das subjektive Gefühl eines geblähten Bauchraumes.
Es gibt verschiedene Ursachen, die einem Meteorismus zugrunde liegen können, dazu zählen vor allem eine Volumenzunahme im Bauchraum und eine schlaffe Bauchwand.
Meteorismus tritt meist bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes auf, kann aber auch bei Gesunden vorkommen.
Zwischen zehn und 30 Prozent der Erwachsenen sind in Deutschland betroffen.
Folgende Symptome und Beschwerden können auf Meteorismus hinweisen:
Leitsymptome: Völlegefühl, Engegefühl der Kleider, Druck/ Schmerz im Mittel- und/ oder Unterbauch; unter Umständen kolikartig (wellenartig)
Nebensymptome: Aufstoßen und Flatulenz (Darmwinde)
Eine der Ursachen für Meteorismus ist eine vermehrte Gasansammlung im Magen-Darm-Trakt. Dabei wird angenommen, dass eine bakterielle Fehlbesiedlung im Darm zu übermäßigen Gasansammlungen führt. Diese Bakterien produzieren vermehrt Wasserstoff, der dann in Methan umgewandelt wird.
Für das Methangas gibt es drei Wege den Körper zu verlassen: Zunächst kann es über die Darm resorbiert und an die Blutbahn abgegeben werden um dann abgeatmet zu werden. Ebenso kann Methangas als Flatus (Wind) über den Darm entweichen, oder aber es kommt zu einem Aufblähen des Bauches.
Die Ursachen für Blähungen sind vielfältig:
Verhaltensbedingte Ursachen
- Ernährung; falsche Ess- und Trinkgewohnheiten wie hastiges Essen, Trinken kohlensäurehaltiger Getränke, Verzehr von Gemüse und Hülsenfrüchten, die blähend wirken
- Aerophagie – vermehrtes Verschlucken von Luft
Krankheitsbedingte Ursachen
- Akutes Abdomen – Notfall mit starken Bauchschmerzen und Abwehrspannung der Bauchdecke
- Appendicitis (Blinddarmentzündung)
- Aszites (Bauchwassersucht)
- Chronische Obstipation (Verstopfung)
- Colon irritable (Reizdarmsyndrom; RDS)
- Darmstenose – Verengung des Darms
- Erkrankungen des Dickdarms wie Colitis (Darmentzündung)
- Fructoseintoleranz (Fruchtzuckerunverträglichkeit)
- Funktionelle Dyspepsie (Reizmagen)
- Gallenkolik bei Cholezystolithiasis (Gallensteinen)
- Gallensäureverlustsyndrom
- Ileus (Darmverschluss)
- Kolonkarzinom (Kolonkarzinom; Darmkrebs)
- Lactoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit)
- Leberzirrhose – bindegewebiger Umbau der Leber mit Funktionseinschränkung
- Magenausgangsstenose – Verengung des Muskels am Magenausgang
- Nierenkolik bei Nephrolithiasis (Nierensteinen) oder anderen Nierenerkrankungen
- Pankreasinsuffizienz – eingeschränkte Funktionsfähigkeit der Bauchspeicheldrüse
- Peritonitis (Bauchfellentzündung)
- Porphyrie – Enzymdefekt bei der Synthese von Häm – einem Bestandteil des Hämoglobin (roter Blutfarbstoff)
- Psychische Belastungen
- Rechtsherzinsuffizienz – Einschränkung der Pumpfunktion des rechten Herzens
- Sodbrennen
- Sorbitintoleranz – Unverträglichkeit des Zuckeraustauschstoffes Sorbit
- Typhus
- Urämie (Harnvergiftung)
Medikamente
- Antiadiposita – Medikamente mit gewichtssenkendem Potential wie Orlistat
- Antidiabetika – Medikamente zur Behandlung eines Diabetes mellitus Typ 2 (Alterszucker)
- Ulkustherapeutika – Medikamente zur Behandlung von Magengeschwüren
- Laxantien (Abführmittel)
Weitere Ursachen sind der Beginn einer ballaststoffreichen Ernährung. Die Blähungen hören aber nach zwei bis drei Wochen auf.